März 27, 2012

Trailer!

Zum neuen Trailer auf der Seite vom schauspielköln geht’s hier.

Tschüssi! Euer Golf. Äh, Rolf. Euer Rolf.

März 23, 2012

Weinkritik

Ganz ohne Wein: Taliban

Die Kritiken sind da. Und selten waren sich die Kritiker so uneinig wie diesmal, vor allem, was die Qualität des Weines angeht, den wir unseren Zuschauern während der Vorstellung servieren. Zur Erklärung: an einem Punkt des Abends gehen die Türen auf und herein kommen nette junge Menschen, die den Zuschauern Gratis-Wein servieren. Dazu erzählt Thomas Kürstner davon, dass man das demografische Problem vielleicht auch jetzt und heute schon lösen könnte, zum Beispiel wenn man seinem Sitznachbarn bzw. seiner Sitznachbarin näher kommen würde. Dann besingt er in einem Lied das „evangelische Mädchen in der neunten Reihe“. Was von uns als nette Geste dem Publikum gegenüber gedacht war, kam auch so an, zumindest bei einer gewissen Dina Netz, die das ganze auf „nachtkritik“ als „sympathische Regie-Idee“ bezeichnete. Ganz anders eine Zuschauerin, die sich einfach nur „kölnerin“ nennt, die mit dem Abend zwar sowieso nichts anfangen konnte, jedoch seufzend feststellte: „Da helfen auch keine Substanzen, wie z.B. Rotwein.“ Ob vielleicht andere Substanzen geholfen hätten, lässt sie offen, wobei wir denken (zumindest offiziell): Drogen sind keine Lösung – zumindest nie die einzige.

Eine Zuschauerin namens Bettina Müller staunte: „Zum Anheizen gab’s sogar Rotwein.“, wobei der auch bei ihr seine Wirkung wohl verfehlte, so dass wir ihren in der taz geschriebenen Aufsatz, in dem Begriffe wie „scheitert“, „versickert“, „schleppte“, „blödsinnig“ und „ermüdend“ vorkommen, auch bei oberflächlicher Lektüre und gutem Willen wohl als eher kritische Stimme werten müssen. Schade. Aber egal: denn Zuschauern wie Klaus Pölcke ging es ganz anders: stellvertretend für sich und seine Freunde bedankte er sich für den Mut und die „ausßergewöhnliche Ehrlichkeit“ – die ihn, davon wohl angesteckt, noch zu dem Geständnis brachte, dass er den Wein dennoch (anders als Dina Netz und Bettina Müller) eher  „mies“ fand. Da wir Menschen wie Klaus Pölcke natürlich nicht verärgern wollen, haben wir noch mal nachgefragt: Natürlich wollte das schauspielköln nicht 600 Zuschauer gratis mit einem 47er Chateau Pétrus beglücken. Doch man gelobte, in Zukunft einen Rotwein zwar nicht der Spitzen- aber doch der gehobenen Klasse zu kredenzen. Womit Kommentare wie der von einer Dame oder einem Herrn namens Candis Buvoir auf der Homepage des schauspielköln („Der Wein war übrigens ein rechter Fusel“) in Zukunft wohl der Vergangenheit angehören dürften.

Denn – wie Zuschauer Vasco Boenisch in der sz ganz richtig erkennt: es ist das richtige Glas Rotwein, das die Dinge interessant und witzig macht, so dass am Ende ein Abend herauskommt, an dem durchaus illustre Dinge geschehen: „Reiche Rentner werden senile Soapstars, Schwangere treten an zum Trampolin-Sprungtest: Kann man mit Kindern noch große Sprünge machen? Helmi-Knautschpuppen quasseln über Sturzgeburten und den Sturz des Euro, ein kleines Mädchen verliest ein Weltüberbevölkerungsmärchen, der Kölner Seniorenchor Spätlese be- bzw. vertont: ‚Wir sind die Mehrheit!‘ – und schließlich singen alle sesamstraßensüßlich einen ‚Triple-A‘-Song frei nach Standard & Poor“s.“ (Boenisch in der sz). Das alles vom „klügsten, aber auch spielfreudigsten Regisseur“, der auch schon mal mit Harald Schmidt verglichen wird (zum Beispiel von Christian Bos im Kölner Stadtanzeiger). Theatergänger Bos, der unsere Bilder für so treffend hält, dass er der tagesschau empfiehlt, sie demnächst zu verwenden, erwähnt zwar ebenfalls, dass Wein ans Publikum ausgeschenkt wird, eines Urteils jedoch enthält er sich. Hat er ihn vielleicht gar nicht getrunken (immerhin ist Fastenzeit…)? Oder hat ihn der Genuss des übrigen Abends einfach von einem fundierten Wein-Urteil abgelenkt?

Wie auch immer: Sie alle sind eingeladen, zu kommen und selbst zu schmecken und zu testen – den neuen Rotwein, aber auch unseren sich immer weiter verändernden Abend. Ab dem 3.4. wieder im schauspielköln: „Der demografische Fakor – eine Unterhaltungstragödie mit Musik“ (und Gratis-Wein).

März 19, 2012

Gefeierte Zweite!

Nach der kontrovers aufgenommenen Premiere haben wir heute eine vom (deutlich jüngeren) Publikum einhellig und begeistert gefeierte zweite Vorstellung gespielt. So kann’s gehen.

Humorvoll: Premieren-Publikum auf der Premiere

Zweite Vorstellung: auch dem Baby hat's gefallen

Wir bleiben in Bewegung!

Nächste Vorstellung am schauspielköln am 3.4., 19:30.

Weitere Vorstellungen im April am 4.4., 21.4., 28.4. um 19:30 sowie am 29.4. um 15:00.

März 18, 2012

PREMIERE WAR – ZWEITE VORSTELLUNG IST – WEITERE FOLGEN – DER KAMPF GEHT WEITER – JA JA JA !

Fotos von David Balzer

März 14, 2012

Erste Fotos der Hauptroben

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Die Premiere naht …

© David Baltzer

März 13, 2012

tolles regal

Screen_shot_2012-03-13_at_11
März 13, 2012

Zeit verschwenden

Die Leben werden länger und länger. Trotzdem sind sie zu kurz.  Komisch, oder?

Zeit

Lass uns Zeit verschwenden
Im 20-Viertel-Takt

Wir werden 120
Wir werden 130
Wir werden 140

Also: Lass uns Zeit verschwenden
Im 20-Viertel-Takt

Keine Symphonie heute
Kein philosophisches Meisterstück
Auch keine Relativitätstheorie
Oder ein Waisenkind adoptieren.
Nicht heute, vielleicht morgen, oder nie.

Unsere Zeit
währt eine Ewigkeit
drum seid von ihr befreit

Lasst sie uns verschwenden einfach
wie schön sie in den Boden sackt
Lass uns Zeit verschwenden
– Im 20-Viertel-Takt.

März 11, 2012

Zahlen lügen nicht

(Text zu: Gerd Bosbach, „Lügen mit Zahlen“)

Wer Schulden hat, hat schuld!

So ist es und da kann man gar nichts gegen tun, sagen die Zahlen. Es gibt keine Alternative, sagen die Zahlen. Schuld daran sind die Zahlen, sagen die Zahlen!

Zahlen sagen immer die Wahrheit - sagen die Zahlen...

Vor allem die Zahlen sind schuld, sagen die Zahlen, da kann man nichts machen, sie stehen schwarz auf weiß auf diesem Papier, in dieser Bilanz, in dieser Statistik. Die Zahlen haben immer recht und Zahlen irren nie. Sagen die Zahlen.

Und nicht nur die, sondern auch die, die die Zahlen dort hingeschrieben haben, um damit unser Schweigen zu untermauern und es einzubetonieren, haben immer recht. Sie irren nie. Die Zahlen sind immer auf ihrer Seite – und wenn auch nicht die Zahlen dieser Statistik, so doch die Zahlen auf ihrem Konto, die geben ihnen recht und uns unrecht.

Wer Schulden hat, ist schuld, so sagen die Zahlen. Wer keine Schulden hat, ist zwar auch nicht unschuldig, aber immerhin kann er sie gut verteilen, die Schulden wie die Schuld. Sie können nichts mehr zahlen, sagen die Zahlen, und werden zur Belohnung von denen, die nicht mehr zahlen wollen, an ganz prominenter Stelle platziert, sie bekommen den besten Platz in dieser oder jener Statistik, Terrassenplatz mit Aussicht auf die kommenden Dinge, auf diese oder jene Zukunft, die ja immer düster sein wird, weshalb wir, so die Zahlen, den Gürtel enger und enger und enger schnallen sollen und müssen, bis uns endgültig die Luft wegbleibt.

Selber schuld: Der Senioren-Chor "Spätlese" aus Köln probt den kommenden Aufstand

Zahlen, die lügen – wie kann das sein? Zahlen lügen nicht. Sie zählen viel, die Zahlen, doch sie sagen die Wahrheit. Immer. Die Zahlen können nichts dafür, was man mit ihnen veranstaltet, auf welcher Veranstaltung sie gerade auftreten und zu wessen Verunstaltung sie gerade antreten, die Zahlen sind immer unschuldig. Und sie haben immer recht. Uns setzen sie damit ins Unrecht. Das Recht ist nie auf unserer Seite: wir sind schuldig, wir sind schuld. Die Herren der Zahlen dagegen sind immer unschuldig und immer schon unschuldig gewesen. Die Schuld liegt bei den Zahlen, die ja nichts dafür können, ebenso wie ihre Herren. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Und dulden keinen Widerspruch. Du musst ihnen trauen. Unbedingt. Das liegt in ihrer und in unserer Natur.

(vgl: Gerd Bosbach über Demografie in der SZ,

sowie:

ders.: „Die Lügen der Demografen“ in konkret 2/12.)

März 10, 2012

Parallel-Universum

Veranstaltungstip: Warum nicht mal ins Kino? z.B. in den neuen Physik-Mystery-Thriller Schilf, dem ersten Kinofilm unserer Video-Künstlerin Claudia Lehmann. Seit 8.3. im Kino.

Und was sagen ROLF UND SEINE FREUNDE dazu?

ROLF     Alles, was denkbar ist, existiert.

JAQUELINE      Alles?

MARIA      Alles!

JAQUELINE        Auch die ganz versauten Sachen?

MARIA        Gerade die.

„Schilf“ – Kinostart am 8.3.

März 10, 2012

Gesund-Schrumpfen

Lied der Schrümpfe

Wird etwas nicht mehr
wird es weniger
klein klein klein
wir schrumpfen ein

Ist etwas nicht rund
ist es ungesund
wird es flach
dann bitte mach:

den Gürtel enger
das Haus kleiner
den Spielplan dünner
den Lohn geringer

(aber auch:)

die Sonne schöner
den Himmer heller
die Straßen leerer
die Autos schneller

Let the sun shine
on my little grave
plötzlich so viel Platz hier
endlich mal alleine
Sonne Sonne scheine

on our little little little grave
on our little little little grave