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März 8, 2012

Blogs und Öffentliche Proben

Achtung: Heute, am 8. März 2012, öffentliche Probe von „Der demografische Faktor“!!! Im schauspielköln, Offenbachplatz. Beginn 19:30 Uhr, Ende offen.

Jetzt noch Probe - gleich schon öffentlich?

Aus Anlass der öffentlichen Probe heute abend hier ein Ausschnitt aus einem Gespräch zwischen Nicolas Stemann und dem Dramaturgen Benjamin von Blomberg:

BvB: Im Laufe der Proben hast Du Dich dafür entschieden einen Blog einzurichten. Was bedeutet es für Dich den Weg bis zur Premiere, also einen eigentlichen intimen Prozess, öffentlich zu gestalten?

N.St.: Dadurch, dass wir täglich schreiben, erfinden und improvisieren, haben wir bereits sehr viel Material produziert. Das können wir gar nicht alles verwenden, das würde einfach den Rahmen sprengen. Ich finde es zunehmend schade, dass nur ein Bruchteil des auf den Proben entstandenen Materials am Abend gezeigt wird. Mir gefällt die Idee, dass alles, was auf den Proben entsteht, wertvoll ist und dazugehört. Um das zu dokumentieren, erschien mir ein Blog die geeignete Form zu sein.

Und dass man den intimen Vorgang der Proben veröffentlicht gefällt mir ja eh. Ich finde es immer besser, die Grenzen zwischen Proben und Vorstellungen zu verwischen. Warum soll man sich auf Proben mehr schonen oder während Vorstellungen mehr verausgaben? Interessant ist es, die Zuschauer an einem Prozess teilhaben zu lassen, anstatt ihnen immer nur ein Ergebnis vorzusetzen. Die Premiere ist sowieso nur ein fiktiver Zeitpunkt! Mir ist wichtig, dass der Prozess davor und danach einen eigenen Wert hat. Es geht doch bei den Proben um so viel mehr, als nur darum, wie die Premiere wird, und mit der Premiere ist der Vorgang noch lange nicht abgeschlossen, im Gegenteil. Bei „Faust“ haben wir deshalb ständig öffentliche Proben gemacht, und bei „Kontrakte“ gingen die Proben ja durch die offene Form im Grunde während der Vorstellungen immer weiter. Beides hat dann zu der Form der Abende beigetragen. Und beides werden wir auch jetzt wieder machen. Und ein Blog ist so etwas wie eine permanente öffentliche Probe. Das gefällt mir.

Prozess statt Ergebnis

Das vollständige Interview erscheint am 16. März im Programmheft zu „Der demografische Faktor“.